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Vom Bären bis zum ZINK: Die kuriose Geschichte des Polaroid-Sofortbildfilms

Die Anfänge der Sofortbildfotografie reichen zurück bis ins Jahr 1923, als der amerikanische Physiker Edwin H. Land begann, an einer Technologie zu arbeiten, die es ermöglichen sollte, Bilder innerhalb von Sekunden nach der Aufnahme zu entwickeln. Dabei war er vermutlich genauso ungeduldig wie ich, wenn ich versuche, mein Essen in der Mikrowelle aufzutauen.

Polaroid
Polaroid Landcamera 1000

Er gründete schließlich das Unternehmen Polaroid, um seine Erfindung auf den Markt zu bringen. Warum er sich ausgerechnet für diesen Namen entschieden hat, ist mir ein Rätsel. Vielleicht hat er einfach eine Vorliebe für Bären gehabt. Oder für Kälte. Wer weiß das schon?

1948 stellte Polaroid dann die erste Sofortbildkamera vor, die Polaroid Land Camera Model 95. Endlich konnten Menschen ihre Freunde und Familie knipsen und das Ergebnis direkt in den Händen halten. Wie genial ist das denn?

Der Film, der in der Kamera verwendet wurde, bestand aus einem negativen und einem positiven Filmblatt. Nach der Aufnahme wurden die beiden Blätter durch Rollen in der Kamera zusammengepresst, wodurch das Bild entwickelt wurde. So simpel wie genial. Das ist fast so wie bei einer Wurstmaschine. Nur, dass am Ende kein Fleisch, sondern ein Foto rauskommt.

Im Jahr 1960 brachte Polaroid dann den SX-70 Film auf den Markt, der das Sofortbildverfahren noch weiter verbesserte. Der Film bestand aus einer Flüssigkeit, die in einem dünnen Beutel zwischen zwei Schichten von Kunststofffolie eingeschlossen war. Nach der Aufnahme wurde der Film durch die Kamera gezogen und dann ausgeworfen. Innerhalb von Minuten entstand ein vollständiges Farbbild.

Das war eine echte Revolution. Keine langen Wartezeiten mehr bis das Foto endlich entwickelt war. Stattdessen konnte man jetzt in Echtzeit sehen, ob man seine Augen zugekniffen oder das Essen im Mund vergessen hatte. Praktisch, oder?

In den 1970er Jahren entwickelte Polaroid dann den Polacolor-Film, der es möglich machte, Farbfotos in nur einer Minute zu entwickeln. Das war wie die Erfindung der Mikrowelle für die Sofortbildfotografie. Und es war ein echter Erfolg – in den 1980er Jahren war Polaroid der weltweit größte Hersteller von Sofortbildkameras und -filmen.

Doch die Konkurrenz durch die digitale Fotografie und die sinkende Nachfrage nach Sofortbildern führten dazu, dass das Unternehmen 2001 Insolvenz anmelden musste. Vielleicht waren die Menschen einfach zu ungeduldig geworden, um ein paar Minuten auf ein Foto zu warten. Oder sie hatten einfach keinen Platz mehr für die vielen Sofortbilder, die sie gemacht hatten.

Im Jahr 2008 brachte Polaroid dann den neuen ZINK-Film auf den Markt, der speziell für die digitale Sofortbildkamera Polaroid PoGo entwickelt wurde. Der Film nutzte eine Technologie, bei der das Bild direkt auf das Papier gedruckt wurde, anstatt es wie früher auf eine Flüssigkeit zu übertragen. Das Ergebnis war ein hochwertiges, langlebiges Bild, das in weniger als einer Minute entwickelt wurde.

Und obwohl das Unternehmen zwischenzeitlich bankrott gegangen war, erlebt die Sofortbildfotografie heute ein Comeback. Im Zeitalter der Smartphone-Fotografie schätzen viele Menschen das haptische Erlebnis, ein gedrucktes Foto in den Händen zu halten und es zu teilen oder aufzuhängen.

Doch wie dem auch sei, die Geschichte des Polaroid Sofortbildfilms hat gezeigt, dass die technologischen Fortschritte oft Hand in Hand mit unserem Wunsch nach unmittelbaren Ergebnissen gehen. Denn mal ehrlich: wer hat schon Lust, stundenlang auf die Entwicklung seiner Fotos zu warten, wenn er stattdessen sofort ein Selfie machen und es mit der ganzen Welt teilen kann?

In diesem Sinne: Keep calm and snap on!

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